Neujahrstauchen: Zahlreiche Teilnehmer bei Traditionsveranstaltung in Frei-Weinheim

Allgemeine Zeitung vom 02.01.2018

Neujahrstauchen: Zahlreiche Teilnehmer bei Traditionsveranstaltung in Frei-Weinheim

FREI-WEINHEIM - Kaum ein Durchkommen für Zuschauer und Badelustige am Frei-Weinheimer Strandbad: Geschätzt 250 Schaulustige und rund 80 kälteresistente Wasserratten finden sich am Neujahrstag zum inzwischen 7. Neujahrstauchen „Kopf unter“ am Rheinufer ein.

Der wegen des hohen Rheinwasserstandes ohnehin schmale Sandstreifen quillt förmlich über von Menschen. Sie drängen sich vor dem Pavillon, wo Glühwein, Punsch, heiße Erbsensuppe und Würstchen gegen eine Spende ausgegeben werden. Viel los auch in den Umkleidezelten, immer mehr nur mit knappen Bikinis, Badanzug- oder hose bekleidete Neujahrstaucher bevölkern den Strand, andere harren, vermummt in Bademäntel, Winterjacken oder dicke Decken auf den Startschuss.

Um 14.12 Uhr die Lautsprecherdurchsage von Initiator Alex Laurijsse: „Noch drei Minuten, ihr kennt die Regel, ins Wasser laufen, ganz, also auch mit dem Kopf untertauchen, dann wieder raus ins Trockene“. Punkt 14.15 Uhr: Birgit Laurijsse gibt das Startsignal, eine Silvesterrakete explodiert über der Menge. Die Neujahrstaucher, fast alle mit den obligatorischen orangeroten Pudelmützen auf dem Kopf, stürzen sich in den nur acht Grad kalten Rhein. „Das war ja echt geil“, und „Hier draußen ist’s ja richtig warm“, so die Kommentare der ersten Taucher, als sie nach knapp 15 Sekunden das Wasser verlassen. Einige Hartgesottene machen ein richtige Bade-Event aus der Tauchaktion: Minutenlang planschen sie im trübbraunen Rheinwasser herum, werfen sich gegenseitig ein aufblasbares Gummikrokodil zu. „Das sind Russen, die können das ab, das macht denen nix aus“, weiß jemand im Publikum.

Überwältigt von den vielen Teilnehmern und Zuschauern sind auch die Initiatoren des Neujahrstauchen, Alex und Birgit Laurijsse aus Dromersheim. „Mit dem Andrang haben wir nicht gerechnet, unsere Helfer kommen ja kaum mit dem Glühwein und der Suppe nach“, freut sich Birgit Laurijsse. Und hofft dementsprechend auf viele Spenden, die dieses Mal an die Dromersheimer Familie Brandt und deren pflegebedürftige Tochter Vanessa gehen werden. „Wie viel genau zusammen kommt, veröffentlichen wir später auf unserer Homepage www.neujahrstauchen.de“. Dass unter den Neujahrstauchern viele „Wiederholungstäter“ sind, haben die Laurijsses an den Pudelmützen, die sie an jeden Taucher verteilen, erkannt. „Viele sind mit ihren Mützen aus den Vorjahren gekommen, so viele neue mussten wir gar nicht ausgeben“. Wegen der tollen Resonanz sind sich die beiden Dromersheimer sicher: Auch am Neujahrstag 2019 wird es am Frei-Weinheimer Strandbad wieder das Neujahrstauchen geben.

Schwach vertreten sind bei der jetzigen Tauchaktion allerdings kostümierte Teilnehmer. Nur eine knallgelbe Banane und eine Weihnachtsfrau mit roter Zipfelmütze, Lametta um den Hals und Kugel-Ohrringen haben sich zum Tauchen verkleidet. Und die Weihnachtsfrau darf den Preis für das originellste Kostüm, zwei Tickets für ein Motorrad-Event, mit nach Hause nehmen.

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