Allgemeine Zeitung vom 02.01.2017
Zum 6. Mal Neujahrstauchen im Rhein bei Frei-Weinheim
FREI-WEINHEIM - Zehn Sekunden – länger dauerte es nicht, dann war die ganze Meute wieder draußen aus dem eiskalten Wasser des Rheins. Neujahrstauchen am Frei-Weinheimer Strandbad: Zum sechsten Mal hatten der Niederländer Alex Laurijsse und seine Frau Birgit aus Dromersheim zu dem Event eingeladen. 43 unerschrockene Wasserfreunde hatten sich vorab angemeldet, knapp 60 waren es, die dann am Neujahrstag im Rhein untertauchten und mehr als symbolisch so das alte Jahr abwuschen.
„Ihr seid alle Helden“, hatte Birgit Laurijsse die zum Teil verkleideten und sonst nur mit Badehosen- und Anzügen sowie mit orangeroten Mützen vom Hauptsponsor Unox auf dem Kopf bekleideten Taucher begrüßt. Eine Neujahrsrakete als Startschuss trieb die kälteresistenten Taucher unter lauten Gekreische ins Wasser, fast genauso schnell waren sie aber auch wieder draußen. „War gar nicht so schlimm“, und: „Das Wasser ist wärmer als die Luft“, oder „Jetzt ein eiskaltes Bier!“ waren einige der sodann abgegebenen Kommentare. Auch die Zuschauer, weitaus zahlreicher als die aktiven Neujahrs-Taucher, sparten nicht mit Bemerkungen: „Der ist gar nicht ganz untergetaucht, der hat ja noch trockene Haare.“ „Nächstes Jahr mach ich auch mit, vielleicht ist dann mehr Wasser da.“ Denn in der Tat, so wenig Wasser hatte es am Frei-Weinheimer Strandbad schon lange nicht mehr gegeben. Flache Wasserpfützen, von einer dünnen Eisschicht bedeckt, Sandbänke, Steine und ein Strand, dreimal so breit wie bei normalem Wasserstand, bestimmten das Bild. Tauch-Teilnehmer und Zuschauer mussten weit hinauslaufen bis zu einer Stelle, wo das Wasser die für das Untertauchen nötige Tiefe hatte. Auf dem Trockenen warteten anschließend auf die Taucher ein Zelt zum Umziehen und für sie und die Zuschauer Bratwurst, heiße Erbsensuppe sowie Glühwein und alkoholfreier Punsch – alles gesponsert von Dromersheimer Unternehmen. Erbeten wurden dafür Spenden, die in diesem Jahr an den katholischen Kindergarten Pusteblume in Dromersheim gehen. 700 Euro konnten Alex und Birgit Laurijsse aus den Spendenboxen holen.
Und dann gab es noch die Prämierung des besten Kostüms: Der als Wikinger mit einer originellen Kopfbekleidung verkleidete Markus Wisch aus Dromersheim gewann einen Gastronomiegutschein. Ein Bayer mit echter Lederhose, ein Hase, ein Clown und ein Hawaii-Mädchen mit Blumenkette sowie ein fast echter Baywatch-Rettungsschwimmer waren außerdem unter den Neujahrstauchern zu finden. „Wir freuen uns, dass so viele Taucher in originellen Kostümen da waren, das werden wir im nächsten Jahr noch stärker bewerben“, freute sich Birgit Laurijsse schon auf das Event 2018.